Dienstag, 26. Februar 2013

TVH schafft Sprung in 2. Bundesliga

Endlich hat es geklappt. Durch einen letztlich klaren Sieg im entscheidenden Spiel machten die Heuchlinger Faustballer am Sonntag den Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt. Mit dem bisher größten Erfolg in der über 40-jährigen Vereinsgeschichte krönten die Leintäler eine tolle Saison und boten den mitgereisten Fans besten Faustballsport.
Daniel Heinrich für den TVH am Schlag
 „Wir wissen, dass unsere Chancen bei diesen Aufstiegsspielen wohl größer denn je sind. Dies wollen und müssen wir nützen.“ Kapitän A. Ilg deutete mit diesem Statement vor dem Auftaktspiel auf die vorteilhafte Gruppenkonstellation in der Vorrunde, aber auch auf die eigene Mannschaftsstärke hin. Diese  war wohl noch nie größer und deshalb ging der TVH auch mit breiter Brust in die erste Partie.
Dort stand der bayerische Vertreter TG Landshut gegenüber, der sich als Zweiter der Bayernliga für die Aufstiegsspiele qualifiziert hat. Bei der Mannschaftsaufstellung überließ Dieter Munz nichts dem Zufall und entschied sich mit Patrick Betz und Simon Schmid für die derzeit stärksten Heuchlinger Abwehrer. Mit Alexander Betz im Zuspiel sowie Daniel Heinrich und Daniel Braun am Schlag komplettierten drei Stammkräfte die Starting-Five. Etwas nervös und verhalten starteten die Schwaben ins Auftaktmatch. Landshut wusste dies jedoch nie zu nutzen und so kam Heuchlingen dem wichtigen 11:8-Erfolg im ersten Satz. Im weiteren Verlauf des Spiels versäumte es der TVH den Druck zu erhöhen und vergab reihenweise Möglichkeiten, dem Gegner den Zahn früh im Satz zu ziehen. Entsprechend eng waren auch die Ballwechsel. Am Ende behielt der Favorit jedoch die Oberhand und landete mit einem 13:11 und abschließendem 11:9 den wichtigen 3:0-Auftaktsieg. Damit war Heuchlingen schon mit mehr als einem Bein im Halbfinale. Die Mannschaft wollte sich jedoch als Gruppenerster qualifizieren, um Ligarivale Vaihingen/Enz 2 im entscheidenden Spiel aus dem Weg zu gehen. „Wir dürfen uns jetzt nicht ausruhen und müssen im zweiten Spiel eine Schippe drauf legen, um mit 4:0 als Gruppenerster abschließen zu können“, forderte Schlagmann Daniel Heinrich, der besonders im Aufschlag mit sich haderte, einen weiteren Sieg.

Gesagt – nicht getan. Gegen den Sachsen-Meister SV Kubschütz sah der TVH zu Beginn vor allem in der Abwehr schlecht aus. Der gegnerische Schlagmann spielte geradezu mit den Heuchlingern und platzierte seine Angriffe nach Belieben. Auch taktische Auswechslungen brachten nicht den ersehnten Erfolg und so gerieten die Ostälbler mit 0:2 in Rückstand (6:11, 10:12). Trainer Munz nahm die Mannschaft in der Satzpause in die Pflicht: „Wir brauchen mindestens einen Satz, um sicher weiter zu sein“. Die Heuchlinger nahmen den Aufwärtstrend aus dem zweiten Satz mit und bekamen Kubschütz immer mehr in den Griff. Der dritte Durchgang wendete sich dann zum Guten für den TVH und man konnte durch das 11:9 auf 1:2-Sätze verkürzen. Daraufhin war Heuchlingen voll im Spiel und zeigte ihr wahres Leistungspotenzial. Schnelles und schnörkelloses Angriffsspiel brachten den Gegner zum Verzweifeln und die Fans zum Jubeln. 11:5 war der verdiente Lohn und bedeutete den Ausgleich. Ein fünfter Satz musste die Partie also entscheiden. Beide Mannschaften lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Duell. Der SV Kubschütz behielt im entscheidenden Augenblick die Nerven und schnappte sich mit 11:9 den Sieg. Für den TVH begann damit das große Zittern, denn Platz eins war durch die äußert bittere Niederlage ins Wanken geraten. Im letzten Gruppenspiel leistete die TG Landshut  Schützenhilfe und bescherte dem TVH durch einen 3:2-Sieg über Kubschütz den erlösenden ersten Platz.

In der anderen Gruppe qualifizierte sich der ASV Veitsbronn erwartungsgemäß als Zweiter hinter dem TV  Vaihingen/Enz 2 für das Halbfinale. „Veitsbronn dürfen wir am Schlag nicht unterschätzen, jedoch steht die Abwehr nicht immer sattelfest“, analysierte Alexander Betz kurz und knapp den Gegner. Die Heuchlinger starteten wie die Feuerwehr in das Spiel und holten sich schnell einen beruhigenden 4:0-Vorsprung. Am Ende stand ein klarer 11:3-Satzsieg zu Buche. Der zweite Durchgang war ein Spiegelbild des ersten und der TVH ließ Veitsbronn erst gar nicht aufkommen. 11:4 brachte einen sicheren 2:0-Vorsprung und die Fans tobten bereits auf den Rängen. „Jetzt müssen die Jungs das packen“, war sich Zweitmannschaftsspieler Tobias Zehnder des Sieges sicher. Doch alles entwickelte sich zu einer Nervenpartie. Veitsbronn kam durch ein 11:3 zurück ins Spiel. Heuchlingen war auf einen Schlag verunsichert und wieder unter Zugzwang. Mit unveränderter Aufstellung versuchten die Leintäler aber doch ihr Glück im vierten Satz. Die Taktik ging auf und die Mannschaft um Kapitän Alexander Ilg am Zuspiel kämpfte sich eine 9:3-Führung heraus. Zwei Punkte auf Veitsbronner Seite ließen kurzzeitig nochmals Zweifel aufkommen, als Daniel Heinrich dann aber den Sack zumachte und den 11:5-Satzsieg besiegelte, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Zweite Liga-Gesänge und Freudentänze auf dem Spielfeld zeigten die große Erlösung für die Heuchlinger, die im dritten Anlauf nun endlich den Sprung in die 2. Bundesliga schafften. Patrick Betz jubelte: „Endlich haben wir uns unseren Traum erfüllt. Jetzt kann ich beruhigt nach China.“ Und sofort ging es weiter zu den feiernden Mannschaftskollegen.
Die Erste schafft den Aufstieg in die 2. Bundesliga!
Stehend von links: Trainer Dieter Munz, Alexander Betz, Alexander Ilg, Daniel Braun,
Daniel Heinrich; Kniend von links: Simon Schmid, Patrick Betz, Johannes Schmid

Den zweiten Aufstiegsplatz schnappte sich der  SV Kubschütz. Gegen unterirdisch agierende Vaihinger schafften die Sachsen ein 3:1-Erfolg und kehren damit nach langjähriger Abstinenz wieder in die 2. Bundesliga zurück. Für Vaihingen ist die Niederlage besonders bitter, da es auch der dritte Anlauf in Folge war und die Mannschaft in der Formation auf dem Feld bereits den Aufstieg schaffte.
Mit dem bislang größten Vereinserfolg machte sich der TVH auf die lange Heimreise. Die Fans und Spieler wandelten den Bus in eine einzige Partymeile um und Heuchlingen stand bei der Ankunft Kopf. Kurzfristig wurde ein Empfang in der TV-Halle organisiert und Funktionäre sowie Bürgermeister Peter Lang zählten zu den ersten Gratulanten im Leintal.  Der Bürgermeister freute sich für Spieler und die Gemeinde: „Für Heuchlingen, den Turnverein und besonders für die Faustballer ein einzigartiger Erfolg.“ Bis tief in die Nacht wurde gejubelt und gefeiert. Zumindest in dieser Disziplin stellten sie ihre Bundesligatauglichkeit unter Beweis – dies gilt es dann auch sportlich in der nächsten Hallenrunde unter Beweis zu stellen.

6 Kommentare:

  1. Erste Bilder gibt's hier. Durchklicken und mitfreuen!

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  2. thüringer-allgemeine:
    Faustballer des SV Sömmerda verpassen Aufstieg in 2. Liga
    .... Es ist zweifelsfrei einer der Höhepunkte für die Faustballabteilung des SV Sömmerda überhaupt gewesen: die Aufstiegsspiele - und vor allem deren Ausrichtung in der Unstruthalle. Erwartungsgemäß musste man sich aber der starken Konkurrenz beugen...Dem von anderen Sportlern oft zitierten Wörtchen "Randsportart" begegneten die Anhänger der sieben Aufstiegskandidaten mit der passenden Antwort: Stimmung pur! "Eine Mannschaft hatte gleich einen Reisebus mit 40 Anhängern dabei", denkt Stephan Kexel sehr gern an "ein gelungenes Wochenende" zurück....Doch hatte seine Mannschaft ... zuvor auch nicht vor einer derartigen Kulisse gespielt. Ein völlig anderes Gefühl, auch für Stephan Kexel: "Wir spielen sonst nicht in der Unstruthalle mit Tribünen, die 500 Leute fassen... Besser erging es den Mannschaften aus Heuchlingen und Kubschütz, weiteren Vertretern aus Schwaben und Sachsen. Die beiden, bereits Gegner in der Sömmerdaer Parallelgruppe, gewannen ihre Halbfinalbegegnungen im Überkreuzvergleich und qualifizierten sich somit für die 2. Bundesliga.
    Bei ihnen war jedoch die weitaus größere Ausprägung des Faustballsports nicht zu übersehen, wie auch bei den anderen Teams ihrer Regionen...

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  3. Veitsbronn scheitert erneut knapp an Aufstieg zur zweiten Bundesliga-Süd

    Sömmerda - Nach dem letztjährigen Versuch auf dem Feld, blieb den Faustballern des ASV Veitsbronn-Siegelsdorf auch in der Halle der Weg in die zweite Bundesliga-Süd versperrt.

    Im thüringischen Sömmerda trafen sich am vergangenen Wochenende die besten Mannschaften aus Sachsen, Thüringen, Baden-Württemberg und Bayern, um die zwei Aufstiegsplätze in die zweite Bundesliga-Süd auszuspielen....souverän für die Endrunde qualifizieren. Hier traf man im Entscheidungsspiel auf den TV Heuchlingen, der – unterstützt durch zahlreiche mitgereiste Fans – den ASV in den ersten beiden Sätzen auf dem falschen Fuß erwischte. Danach wurde die Partie offener. Der ASV konnte sich im dritten Satz ebenfalls deutlich durchsetzen und witterte nun seine Chance. Bis Mitte des vierten Satzes war alles offen, ehe einige individuelle Fehler den Druck zu sehr erhöhten und am Ende das Spiel 1:3 abgegeben werden musste....

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  4. TVV: http://tvv-faustball.de/2013/02/26/tvv-ii-verpasst-als-juengstes-team-den-zweitliga-aufstieg

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  5. Wir gratulieren euch recht herzlich zu dem tollen Erfolg.
    Super Sache!
    Viele Grüsse aus Hora
    Holger & Claudi Störkle

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