Montag, 3. Februar 2014

Heuchlingen schafft’s doch noch

Bange Minuten brachen für die Heuchlinger Faustballer an, nachdem das letzte Saisonspiel der 2. Bundesliga gegen den TV Unterhaugstett verloren wurde. „Jetzt benötigen wir noch mehr Schützenhilfe“, merkte Zuspieler Alexander Betz an. Nach dem Sieg im Auftaktmatch gegen Gastgeber Frammersbach (3:1) hatten es die Leintäler noch selbst in der Hand, den Klassenerhalt in letzter Sekunde zu sichern. Umso größer war die Freude auf Seiten des TVH dann nach dem Bekanntwerden der Ergebnisse von den Parallelspieltagen. Die Heuchlinger schieben sich durch den einen Sieg doch noch an zwei Konkurrenten vorbei auf den 7. Tabellenplatz. Nicht weniger wichtiger waren die zwei gewonnenen Sätze bei der 2:3-Niederlage gegen die Nordschwarzwälder. Das positivste Satzverhältnis unter den drei punktgleichen Mannschaften am Tabellenende war letztendlich das Zündlein an der Waage über Abstieg oder Klassenerhalt. Genau ein gewonnener Satz mehr als der Vorletzte SV Kubschütz ermöglicht den Heuchlingern schlussendlich den Verbleib in der 2. Bundesliga. Knapper kann eine Saison kaum enden.


„Entweder Rosenheim oder Waldrennach werden den Aufstieg ins Faustball-Oberhaus sicherlich schaffen, dann sind wir nächstes Jahr wieder dabei.“, stellte Hauptschläger Daniel Heinrich klar. Kommenden Samstag nach Abschluss der Aufstiegsspiele wissen die TVHler dann sicher, in welcher Klasse sie nächste Spielrunde antreten. Wenn sich nur eine der beiden genannten Mannschaften den Aufstieg in die 1. Liga sichert, können die Schwaben die Korken knallen lassen.
Ebenso knapp wie im Gesamtklassement ging es bei den letzten zwei Saisonspielen her. Im ersten Satz erwischten die Hausherren aus Frammersbach den besseren Start und retteten den Vorsprung mit 11:9 ins Ziel. Die Schwaben legten danach ihre leichte Nervosiät ab und kamen besser ins Spiel. Variantenreiches und vor allem fehlerfreieres Spiel reichten durch ein knappes 13:11 zum verdienten Ausgleich. Im dritten Durchgang riss der Faden dann bei den jungen Bayern. Relativ locker, aber mit teilweise feinstem Faustball drehten die Heuchlinger das Spiel noch zu ihren Gunsten und siegten mit 11:6 sowie 11:5. Die Erleichterung bei dem Aufsteiger war zu spüren. Fast schon emotionslos, aber doch befreit von der Anspannung freuten sich Spieler und Trainer des TVHs über den wichtigen Sieg.
Für Frammersbach wurde der Heimspieltag dann noch bitterer. Beim 0:3 gegen Konkurrent Unterhaugstett sahen die Bayern kein Land und mussten so die zweite Niederlage an diesem Tage in Kauf nehmen.

Im dritten Match des Tages standen sich dann die zwei schwäbischen Vertreter gegenüber. Unterhaugstett um Nationalschläger C. Erlenmeyer benötigte seinerseits noch einen Sieg, um eventuell noch Chancen zur Qualifikation für die Aufstiegsspiele zu haben. Die Heuchlinger fingen unbeeindruckt von Tabellensituation und Gegner stark an. Beim Stand von 6:5 drehte Unterhaugstett allerdings auf und Heuchlingen gab den Satz fast schon hilflos noch aus der Hand. Durch sechs Punkte in Folge schnappten sich die Schwarzwälder den Auftaktsatz und legten im zweiten Durchgang mit 11:4 noch einen drauf. „Wir müssen wieder mehr kämpfen, mehr wollen. Dann sind wir dabei bei der Musik.“, forderte Trainer Munz von seinen Schützlingen.
Wie verwandelt gingen die Männer von der Ostalb in den dritten Satz. Schnörkelloses und sicheres Aufbauspiel gepaart mit einigen Angabenfehlern des Gegners bedeuteten schnell eine 6:0-Führung und letztendlich einen 11:3-Satzgewinn. Diesen Schwung nahm der TVH dann auch mit in Satz Nummer vier. Durch das 11:7 glichen die Aufsteiger gegen den erstligaerfahrenen Konkurrenten gar noch aus und erzwangen einen entscheidenden fünften Satz. Dort entwickelte sich dann ein Kopf-An-Kopf-Rennen um den Sieg. Unterhaugstett hatte dabei immer knapp die Nase vorn, ehe der TVH zum 9:9 ausgleichen konnte. Zwei unglückliche Punkte am Ende besiegelten allerdings die Niederlage Nummer zwölf in dieser Saison. Viel wichtiger als ein Sieg war allerdings, dass die Heuchlinger sich zurück ins Spiel gekämpft haben und noch zwei Sätze auf ihr Konto buchen konnten. Diese waren nämlich letztendlich die Rettung.
Für die Leintäler geht eine denkbar enge, aber doch lehrreiche Premieren-Saison zu Ende. Nur vier Siege konnten aus 16 Begegnungen eingefahren werden. Dies täuscht allerdings ein wenig über die Leistung des TVH hinweg. Bei sechs Spielen hatte der Liganeuling jeweils nur knapp mit 2:3 das Nachsehen. Dies zeigt, dass Heuchlingen das Niveau für diese Liga auf jeden Fall besitzt. Patrick Betz bringt es allerdings auf den Punkt: „Die Konstanz fehlt uns. Zu oft hören wir nach einer 2:0-Führung quasi auf, Faustball zu spielen.“ Stellen die Ostälbler dieses Manko ab und reduzieren zusätzlich noch die Anzahl der „unforced Errors“, können sie sich sicherlich auch nächstes Jahr im zweiten Faustball-Oberhaus behaupten. Ob dies möglich ist, wird sich allerdings erst kommenden Samstag endgültig entscheiden. Der TVH drückt dem MTV Rosenheim sowie dem TV Waldrennach jetzt jedenfalls schon die Daumen.
TVH: D. Heinrich, D. Braun, A. Ilg, A. Betz, P. Betz, S. Schmid

Abschlusstabelle 2. Bundesliga 2013/14:

Platz Mannschaft Spiele Sätze Punkte
1. MTV Rosenheim 16 42:17 26:6
2. TV Waldrennach 16 43:24 26:6
3. TV Unterhaugstett 16 38:25 22:10
4. TSV Grafenau (A) 16 35:28 18:14
5. TuS Frammersbach 16 28:33 16:16
6. Heidenauer SV 16 27:35 12:20
7. TV Heuchlingen (N) 16 26:40 8:24
8. SV Kubschütz (N) 14 24:39 8:24
9. TSV Unterpfaffenhofen 14 20:42 8:24


Berichte aus den gegnerischen Lagern
Rosenheimer Bericht
Frammersbacher Bericht
U'haugstetter Bericht
Heidenauer Bericht
Waldrennacher Bericht
Unterpfaffenhofener Bericht
Grafenauer Bericht

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